Kleines Minus lässt Genossenschaft kalt

Fernwärme – 3 Millionen Euro investiert
Mit einem leichten Fehlbetrag schlossen die Marktoberdorfer Fernwärme-Genossenschaften das vergangene Jahr ab. Die Fernwärme Marktoberdorf eG baut und betreibt dabei das Fernwärmenetz, die Nutzergenossenschaft kauft und verkauft die Wärme. Das Defizit liege aber völlig im Planungsbereich, hieß es bei der Generalversammlung. Die Fernwärme-Genossenschaft habe durch die Investitionen von 3 Millionen Euro stark in Vorleistung gehen müssen. Denn die Wärmelieferung an die Kunden begann erst im Herbst.

Nur ein Prozent Fremdfeuerung

Geschäftsführerin Angelika Reichelt stellte den Vorständen, Bürgermeister Werner Himmer und Landrat Johann Fleschhut, dem Bevollmächtigten Carl Singer sowie den Mitgliedern die Jahresabschlüsse, den Projektstand und die weiteren Planungen vor. Zur Versorgungssicherheit wurde ein ölbefeuertes Spitzenlastheizwerk in den ehemaligen Luftschutzräumen unter der Hauptschulturnhalle installiert. Im ersten Winter habe dieses lediglich ein Prozent der Wärme zusätzlich produzieren müssen, «ein sehr positives Ergebnis».

«Dies bestätigt uns, dass die Futtertrocknungsgenossenschaft Ruderatshofen eine sehr sichere, zuverlässige Wärmeerzeugung betreibt. Sie kann als langfristiger Partner sowohl uns als auch unseren Wärmekunden entsprechende Sicherheit für die Investitionen bieten», unterstrich Bürgermeister Himmer.

«Die Bürger reagieren mit Interesse auf die umweltfreundliche Alternative für ihre Heizung und Warmwassergewinnung, sodass sukzessive immer weitere Häuser beliefert werden können», freut sich Singer. Mit jedem angeschlossenen Gebäude verringere sich die Anzahl der rauchenden Schornsteine und damit der Schadstoffausstoß.

Holz verbrenne emissionsarm, sei nahezu schwefelfrei und weise eine fast ausgeglichene CO2-Bilanz vor, ergänzte Angelika Reichelt. Weil es regional verfügbar sei, verkürzten sich die Wege der Brennstoff-Transporte: «Außerdem verlagert die Nutzung von Holz die Wertschöpfung in die Region und bietet eine Einnahmequelle für Land- und Forstwirte.» Über die Versammlung der Bürgergenossenschaft hat die AZ bereits berichtet. (az)

Ende Juli wird die Fernwärme eG zusammen mit der Futtertrocknungsgenossenschaft Ruderatshofen für alle Wärmekunden und interessierten Bürger eine Infoveranstaltung am Biomassekraftwerk veranstalten.

Quelle: Allgäuer Zeitung https://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/marktoberdorf/Marktoberdorf-info-fernwaerme-mod-wirtschaft;art2762,808981