Fernwärme – Am 19. April geht es los – Erst der Stadtplatz, dann ab Mai die Jahnstraße
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen rücken auch die Bagger ins Marktoberdorfer Stadtzentrum. Bevor sie jedoch in der Bahnhofstraße graben, ist der Ausbau der Fernwärmeleitung an der Reihe.

Ab 19. April wird der Marktplatz rund um die Frauenkapelle zur Baustelle. «Wir fangen aber erst an, wenn alle Teile da sind», erklärte die Geschäftsführerin der Fernwärme-Genossenschaft, Angelika Reichelt. Denn im vergangenen Jahr mussten die Arbeiten in der Bahnhofstraße einige Zeit ruhen, weil Rohrleitungen nicht rechtzeitig geliefert worden waren. Diesmal soll es quasi Hand in Hand gehen.

Nur drei Wochen Zeit

Das ist auch deshalb nötig, weil das Zeitfenster für die Arbeiten sehr eng ist. Innerhalb von drei Wochen muss alles erledigt sein, denn der Stadtplatz wird ab 9. Mai wieder für den Urbani-Markt gebraucht. Ein Teil des Wochenmarkts wird in dieser Zeit in Richtung Gesundheitsamt verlegt.

Im Anschluss daran wird die Leitung unter der Meichelbeckstraße durchgepresst und an die bestehende Leitung in der Georg-Fischer-Straße angeschlossen, um nicht auch diese Hauptverkehrsstraße aufreißen zu müssen. Das ist auch der Grund, weshalb beispielsweise das Pfarrheim und weitere Gebäude über die Sparkassen-Tiefgarage ins Netz eingebunden werden. So hätten das Pfarrheim und das daneben liegende Haus ihre Heizzentrale ohnehin in der Tiefgarage. «Das ist der einfachste Weg. Und Kosten spart das auch», sagt Angelika Reichelt. Anfang Mai beginnen dann die Arbeiten in der Jahnstraße von der Allgäuer Zeitung aus bis zur Gschwender Straße und ein kleines Stück hinein in die Ruderatshofener Straße.

Damit sich die Verlegung rentiert, müsse die Hälfte der potenziellen Kunden in den beiden neuen Gebieten auch Wärme abnehmen. Für die Jahnstraße sei dieses Ziel erreicht, für den Stadtplatz noch nicht ganz, sagte die Geschäftsführerin. Für die Bahnhofstraße sei die Rechnung etwas anders gewesen, weil es dort viele Großabnehmer gibt.

Warum sich mancher Privater noch scheue, hat laut Reichelt zwei Gründe: Zum einen sei oft dessen Heizanlage nicht so alt, dass sich ein Umstieg lohne; zum anderen sei es die Angst, die Versorgungssicherheit könne nicht auf Dauer gewährleistet sein, was die Geschäftsführerin aber als unbegründet ansieht.

Im Sommer sollen entlang der Trasse alle öffentlichen Gebäude, auch die neue Polizeiinspektion, ans Netz angeschlossen sein. Das Landratsamt soll nach Ende der Erweiterungsmaßnahme folgen.

In den Ferien im Schulzentrum

In den Sommerferien, so kündigte Angelika Reichelt an, wird das Verlegen der Leitung im Schulzentrum im Bereich zwischen Don-Bosco-Schule und Berufsschule fortgesetzt.

Insgesamt sind es eineinhalb Kilometer Rohrleitung, die in diesem Jahr in der Erde versinken sollen. Dafür investiert die Genossenschaft rund 700000 Euro. (af)

Quelle Allgäuer Zeitung: https://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/marktoberdorf/Marktoberdorf-fernwaerme;art2762,757488